Ein Gläschen in Ehren kann keiner verwehren. Alkohol spielt in vielen alltäglichen Situationen eine wesentliche Rolle. Es bedarf gar keinen wichtigen Anlass, um das Glas zu erheben. Ob zum Feierabend, in geselliger Runde mit Freunden oder auch ganz allein. Vielen ist nicht bewusst, dass es sich dabei um eine legale Droge handelt. Nachweislich ist der Missbrauch von Alkohol weitverbreitet und dennoch ein gesellschaftliches Tabu. Es gehört zum guten Ton, zu trinken. Doch Wein und Bier sind bei Weitem nicht so harmlos, wie man es gern darstellt. Der Drogenkonsum in Deutschland bezieht sich leider oftmals auf illegale Drogen. Dabei sind die legalen Drogen nicht weniger gefährlich. Neben Alkohol sind es nach wie vor Zigaretten, welche als legale Drogen nahezu täglich konsumiert werden. Cannabis hingegen ist die Nummer eins unter den illegalen Drogen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es recht leicht zu besorgen ist oder im besten Fall selbst angebaut werden kann.

Der schleichende Prozess

Zunächst sind es nur die Wochenenden oder Feiern, bei denen ordentlich einer hinter die Binde gekippt wird. Am nächsten Morgen fühlen sich die meisten elend. Sie haben eine leichte Alkoholvergiftung erlebt. Je regelmäßiger getrunken wird, desto seltener tritt der sogenannte Kater auf. Das liegt daran, dass sich der Körper mehr oder weniger an das Gift gewöhnt. Wer jeden Abend zum Glas Wein und Bier greift, befindet sich schon auf der Schwelle zum Alkoholiker. Suchtexperten raten dazu, dass Frauen nicht mehr als 0,2 und Männer nicht mehr als 0,4 Liter Alkohol am Tag trinken sollten. Das entspricht einem kleinen Glas Wein oder ein Bier. Zudem sollten mindestens zwei Tage in der Woche frei von Alkohol bleiben. Wer das nicht mehr einhält, ist auf dem besten Weg in eine Abhängigkeit. Dieser Prozess geht schleichend und die meisten merken es erst, wenn es bereits zu spät ist. Denn mit dem Trinken aufzuhören, fällt deutlich schwerer, als das Rauchen aufzugeben.

Entzug – wann wird es richtig ernst

Es ist einfach zu überprüfen, wie das eigene Trinkverhalten ist. Wer ohne Weiteres ein paar Tage aussetzen kann, ohne danach die doppelte Menge trinkt, hat es gut im Griff. Es gibt sogar Apps, die dabei helfen können, das Trinkverhalten zu dokumentieren und damit recht deutlich aufzeigen, wie auffällig es vielleicht wirklich schon ist. Mithilfe dieser Apps haben jedoch einige es geschafft, das Trinken auf ein normales Niveau zu bringen beziehungsweise es vollkommen aufzugeben. Alle anderen sollten sich dringend ärztliche Hilfe suchen. Einen Entzug allein durchzustehen ist gefährlich, da die Reaktionen des Körpers recht heftig ausfallen können.

Die gesellschaftliche Ausgrenzung

Trockene Alkoholiker haben es nicht leicht in einer Welt, in der selbst in der Werbung suggeriert wird, wie toll das tägliche Trinken doch ist. Bierwerbung, Wein oder härte Getränken flimmern regelmäßig über die Bildschirme. Es wird regelrecht dazu animiert, noch mehr zu konsumieren. Wer den Schritt geschafft hat und dieser alltäglichen Droge den Kampf angesagt hat, hat es schwer. Man wird oft zu hören bekommen, dass es doch nur ein Glas ist. Was soll schon dabei sein. Doch genau dieses eine Glas kann dann der Auslöser sein, wieder viel mehr zu trinken. Man braucht ein sehr dickes Fell, wenn man sich in der Gesellschaft behaupten möchte, ohne zu trinken.

Doch wer es überhaupt so weit geschafft hat, hat einen starken Willen. Da können noch so unangebrachte Sprüche kommen. Das spielt dann eigentlich auch keine Rolle mehr.

Fazit

Es ist wichtig, sich selbst regelmäßig dabei einzuschätzen, ob der Konsum noch im Rahmen liegt oder bereits bedenklich ist. Viele denken bei Alkoholikern an jene, die auf der Straße gelandet sind und zum Frühstück bereits einen Schnaps brauchen. Wer im Gegenzug als gesellschaftlich angesehener Mensch Mittags beginnt Wein zu trinken, ist nicht besser.